Frauen und Karriere - Der Mythos Emanze

Haben Sie Kinder? Sind Sie eine Frau? Wenn Sie das bejahen können, fällt es Ihnen bestimmt noch leichter sich die folgende Geschichte vorzustellen: Sie kommen von einem Kundentermin, einer Geschäftspräsentation nach Hause. Es ist bereits spät und Ihre kleine fünf Jahre alte Tochter liegt bereits im Bett. Sie setzen sich auf die Bettkante, als Ihre Tochter Sie fragt: „Was wäre, wenn ich dir erzählen würde, dass mich weniger Leute mögen, wenn du im Job immer erfolgreicher bist. Aber wenn Papa befördert wird, mögen mich noch mehr Leute. Warum ist das so?“ Vermutlich würden Sie sich wünschen, Ihr Kind würde etwas sa­gen, wie „Das ist unfair, Mama“. Allerdings sagt es: „Liebe Mama, ich möchte lieber weniger Erfolg in der Arbeit haben, aber dafür werden mich mehr Menschen mögen.“

Die Gleichberechtigung ist leider noch nicht überall angekommen. Eine traurige Geschichte, nicht wahr? Vielleicht haben Sie bereits ähnliche Erfahrungen gesammelt. Denn damit hätten Sie prominente Gesellschaft, wie die von Sheryl Sandberg, der Geschäftsführerin von Facebook. Sie hat diese Haltung in unserer Gesellschaft erst vor Kurzem beklagt. Sie sagt, dass wir im 21. Jahrhundert immer noch Erfolg und Beliebtheit mit Frauen negativ und mit Männern positiv verknüpft werden. Ich teile die Enttäuschung von Frau Sandberg und die über die Aussage des Mädchens. Ich möchte ebenso gerne mehr Frauen sehen, die sich voll reinhängen. Weiterhin glaube ich auch, dass es nach wie vor Barrieren gibt, die sich Frauen in den Weg stellen. Seien es Blockaden von außerhalb, seien es Blockaden, von denen sie annehmen, dass diese existieren.

Studien widerlegen die landläufige Meinung

In meiner Arbeit beschäftige ich mich sehr stark mit dem Thema Führung. So bin ich auf die Studienergebnisse von den Führungs-Experten von ZengerFolkman gestoßen. Diese halten einen Abfall der Beliebtheit bei steigendem Erfolg für eine mentale Barriere. Sicherlich gibt es Frauen, die sich im Zuge ihrer Karriere unbeliebt machen. Aber im Großen und Ganzen ist tatsächlich das Gegenteil unserer Annahmen der Fall – Männer machen sich deutlich unbeliebter, sobald sie die Karriereleiter erklimmen. Die Beliebtheit einer Frau bleibt im Regelfall über die gesamte Zeit annähernd gleich.
Wie kamen sie zu dieser Aussage? Sie haben über drei Jahre verteilt 9.500 männlichen und 5.000 weiblichen Führungskräften Fragen wie „Sind Sie in Bezug auf persönliche Themen und Sorgen der Mitarbeiter in Ihrer Gruppe auf dem Laufenden?“ und „Wie gut können Sie die Balance zwischen dem Einfordern von Ergebnissen und der Rücksichtnahme auf die Belange Ihrer Mitarbeiter halten?“ gestellt und so einen Beliebtheits-Index erstellt. Sie haben dann in einem zweiten Schritt die Hierarchiestufe der Führungskraft in ihrem Unternehmen mit ihrer Beliebtheit unter ihren Vorgesetzten, gleichrangigen Kollegen und ihr unterstellten Mitarbeitern verglichen. 

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